Jan ut Jeddeloh
So lang is dat noch gornich her, dat dat de „Einmann-Busse" giw, fröher föhrde dor jümmer 'n Schaffner mit, de dat Geld inkasseerde, Schaffner, de all ähre Kunnen up'n Lann kenn deen.
In Jeddeloh stigg Jan in'n Buss. „Moin, moin!" - „Moin, Moin, Jan, wo schallt denn henngoan, no Kleefeld orr no Schmalriede inn Grönen Jäger?" - „Nä", meende Jan, „ick har geern'n Faorkaord no Peking!" „Wat", staunde de Schaffher, „Peking, wo iss denn dat?" - „Dat muss Du doch weeten, Du büss doch'n Beamten büss Du doch. Peking iss in Schinao iss dat!" Denn Schaffner fulln bold de Ogen ut'n Kopp: „Mein Gott, Jan, watt wullt Du denn in Schinao?" -„Och, ick woll dor woll Urlaub maoken, feertein Daog so watt!"
Nä, 'n Faorkaord no Peking harr he bien bessten Willn nich, ober he wull em'n Raod gäben, in Ollnborg upp'n Hauptbaonhoff dor kunn he woll ne Faorkaord no Peking kriegen. „Ja, is good, dat will ick woll doon", meende Jan.
Inn Ollnborg upp'n Hauptbaonhoff. „Moin, moin!" - „Moin, moin", sä de Ollnborger Beamte. - „Ick hart woll geern 'n Faorkaord no Peking!" - „Oh, mein beste Herr", unn so wieter, ober ne Faorkaord no Bremen de harr he woll. „Jo, iss good", sä Jan, „dat will ick denn woll doon!" Unn so ward Jann jümmer wieterschickt, von Brämen no Hamborg, von Hamborg no Stettin, von Stettin no Posen, von Posen no Warschau, von Warschau no Moskau, nümms hett'n Faorkaord no Peking.
In Moskau upp'n Baonhoff. „Moin, moin!" - „Moin, moin", segg de russische Beamte. „Ick har woll geern'n Faorkaord no Peking!" – „Gern, mein Herr", sä de Russe, „zweiter oder dritter Klasse?" „Nä", sä Jan, „ick bünn man bloß'n Buur, giww mie man drütter Klasse!"
Jan verläwt sien Urlaub in Peking und geiht no feertein Daogen na'n Baonhoff in Peking. „Moin, moin!" - „Moin, moin", segg de Schines. - „Ick har woll geern 'n Faorkaord no Jeddeloh!" Dor krüzt de Schines siene Arme vorn Buuk, maokt ne deepe Verbögung un segg: „Bitte schön, mein Herr, was solls den sein?
Jeddeloh I oder Jeddeloh II?"
Jan aus Jeddeloh
Solange ist es noch gar nicht her, dass es die „Einmann-Busse“ gibt. Früher fuhren immer Schaffner mit, die das Geld einkassierten. Schaffner die alle ihre Kunden auf dem Lande kannten.
In Jeddeloh stieg Jan in den Bus. „Moin, moin!“ – „Moin, moin, Jan, wo soll es denn hingehen, nach Kleeefeld oder nach Schmalriede in den „Grünen Jäger?“ – „Nein“, meinte Jan, „ich hätte gerne eine Fahrkarte nach Peking!“ „Was“ staunte der Schaffner, „Peking, wo ist denn das?“ – „Das musst Du doch wissen, Du bist doch Beamter, bist Du doch oder, Peking ist in China!“ Dem Schaffner fielen fast die Augen aus dem Kopf: „Mein Gott, Jan, was willst Du denn in China?“ – „Ach, ich will dort Urlaub machen, so vierzehn Tage!“
Eine Fahrkarte nach Peking hatte er beim besten Willen nicht, aber er wollte ihm einen Rat geben, in Oldenburg auf dem Hauptbahnhof dort könnte er wohl eine Fahrkarte nach Peking bekommen. „ Ja, ist gut, das will ich wohl machen“, meinte Jan.
In Oldenburg auf dem Hauptbahnhof. „Moin, moin!“ – „Moin, moin“ sagte der Oldenburger Beamte. „Ich hätte gerne eine Fahrkarte nach Peking!“ – „Oh, mein bester Herr…“, und so weiter, aber eine Fahrkarte nach Bremen die hatte er wohl. „Ja, ist gut“, sagte Jan, „das will ich dann wohl machen!“ Und so wurde Jan immer weitergeschickt, von Bremen nach Hamburg, von Hamburg nach Stettin, von Stettin nach Posen, von Posen nach Warschau, von Warschau nach Moskau, niemand hatte eine Fahrkarte nach Peking.
In Moskau auf dem Bahnhof. „Moin, moin!“ – „Moin, moin“, sagte der russische Beamte. „Ich hätte wohl eine Fahrkarte nach Peking!“ – Gerne mein Herr, sagte der Russe, „zweiter oder dritter Klasse?“ „Nein, sagte Jan, „ ich bin man bloß ein Bauer, geb mir man dritter Klasse!“
Jan verlebte seinen Urlaub in Peking und geht nach vierzehn Tagen zum Bahnhof in Peking. „Moin, moin!“ – „Moin, moin“, sagte der Chinese. – „ich hätte wohl gerne eine Fahrkarte nach Jeddeloh!“ Da kreuzte der Chinese die Arme vor dem Bauch, machte eine tiefe Verbeugung und sagte: „Bitte schön, mein Herr, was soll es denn sein?
Jeddeloh I oder Jeddeloh II?“
Autor ist nicht bekannt.
Ins Hochdeutsche übersetzt von Klaus Kruse
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